Donnerstag, 8. Oktober 2009

GEOBIO AM SINAI 2009 - EINE ELEGIE (Gerhard Haszprunar)

So 20 Studenten im heurigen Jahr,

nahmen auf sich die immense Gefahr,

zu verlieben sich ins Riff,

ob jetzt ob tot, denn das hat Pfiff.

Daher auf zum Roten Meer,

GeoBio - das muss her!


Der Referent, er kam hinzu, um Geo zu erleben,

als diese, wie es sein Beruf, mit Bio zu verweben.

Mit Schnorchel, Anzug, Flossen, Tafeln,

kann gut man von Korallen schwafeln,

Flötenfisch, Muränen - toll,

was ist denn das im Riffdach wohl?

“Ich rieche heut´ ein wenig ranzig,

der Sonnenschutz war Faktor zwanzig”.

Und auf und ab und kreuz und quer,

ein tropisch´ Riff - was will man mehr.


Projekte hieß das Zauberwort,

für uns war´s fein - die Studis fort,

so blieb die Zeit - nein, nicht zur Muße,

Proposals graden - das ist Buße!

Die Parrotfish sind wie die Damen,

sie leben fest nach einem Rahmen,

den Vormittag zur Körperpflege,

am Nachmittag beim Fressen rege.


Die Viren hatten manche gern,

und blieben gleich mal zwei Tag´ fern

dem Kurs, der nun wurd´ spannend so,

der Top-Event, das war Ras-Mo.


Nach erstem Schock Zufriedenheit,

die Zelte fein, die Wüste breit,

um manches dort zu deponieren,

und keiner musste wirklich frieren

beim Marsch durch Fossils & Salinen,

es fehlten bloß noch die Latrinen.

Das Essen gut, doch dann ward´s mau,

ein Süppchen bloß, der Magen flau.

Doch Tags darauf, dem Himmel Dank,

ein dicker Fisch, ´ne volle Bank.


Die Cat, die war Miss General,

ihr Zeitplan niemals eine Qual,

und Olli sackte fleißig ein,

ob groß ob klein, Schwamm muss es sein.

And Nina really hates the sun,

but diving makes her lots of fun !


Und zwischen Riffen, Buchten, Strand,

manch eine ihre Liebe fand,

nein - nicht was Ihr jetzt denkt, Ihr Schlimmen,

ich meine doch das Schnorcheln, Schwimmen,

das Wunder der Marinnatur,

das Euch begegnete hier pur.


Ich könnte schwärmen von den vielen,

tollen Viechern hier zum spielen,

könnt tagelang erzähl’n von denen,

z’erst von diesen, dann von jenen,

zwar wär´ es mir ein Hochgenuss,

doch jetzt ist vorerst einmal Schluss,

mit dem vielem Meergetier,

da trink ich lieber ein Glas Bier.


Was soll ich von den Studis reden,

da die G´scheiten, dort die Blöden?

Alle sind wir hier gesessen

am gleichen Strand, beim gleichen Essen,

erfreuten uns am köstlich Schmaus,

und leider fahr´n wir bald nach Haus.


Mein Dank ans Team, ihr ward ganz toll,

ich fühlte mich bei Euch sehr wohl.

Zu hoffen bleibt, wir machen weiter

next year in France, das wird dann heiter.


Was bleibt, so fragt der Rezensent,

von diesem Kurs nach seinem End?

Namen, die sind Schall und Rauch,

im Buch, da stehen sie ja auch.

Ein bisschen Staunen vor dem Meer,

ein bisschen Ehrfurcht bitte sehr,

vor diesen vielen tollen Dingen,

die wir versuchten nah zu bringen

euch allen hier an diesem Platz.

Jetzt hör ich auf, das war der letzte Satz.

Mittwoch, 7. Oktober 2009

07.10.09

Tagesprogramm:

8:00 Frühstück

9:00 Morgenbesprechung

Vortrag zur Geologie von Wadis (Fabian Serr)

Vortrag zur Geologie des Sinai (Prof. Gert Wörheide)

10:00 Abfahrt zum Wadi Qnai

10:45 Ankunft im Wadi Qnai

12:20 Abfahrt zur Southern Oasis

12:40 Ankunft in der Southern Oasis (Moray House)

13:00 Sozioökonomische Untersuchung der näheren Umgebung

14:30 Mittagessen und (optional) Schnorchelen

16:00 Dienstschluss

Wetter: durchgehend sonnig, ca. 32 C (im Wadi etwa 35°C), böiger Wind (im Wadi kaum), mäßiger Wellengang

Gezeiten: Hochwasser: 0743 Niederigwasser: 1411 Hochwasser: 1958

Tagesablauf:

Nach der morgendlichen Besprechung, in der auch die Abendplanung und der Rückflug angesprochen wurden, wurden zwei Vorträge gehalten. Der erste widmete sich der Geologie von Wadis im allgemeinen und wurde von Fabian vorgetragen. Besonders hervorgehoben wurde die besondere Sedimentsortierung in diesen episodisch –bei stärkeren Niederschläge– wasserführenden Trockentälern in ariden Gebieten. Sie ergibt sich durch die mit abnehmender Energie des Schlammstromes abgesetzten Sedimente. Weiters ging Fabian auf das Wadi Qnai im Speziellen ein und schilderte petrologische und andere Details zu diesem in einen präkambrischen Schild eingeschnitten Tal. Herr Wörheide ging in seinem Vortrag anschließend auf die Geologie des Sinai ein und beschrieb die unterschiedlichen Bereiche auf der etwa 61000 km² Halbinsel, welche durch Suezkanal und den Golf von Suez vom Ägyptischen Festland getrennt ist. Es wurden weitere Wadis, die Lithologien sowie die Hauptstörungszonen angesprochen.

Pünktlich um 10:00 brachen wir auf richtung Wadi Qnai. Gegen 10:45 erreichten wir unser Ziel im oberen Bereich des Wadis (5 Gehminuten unterhalb eines bergsturzbedingen Blockade). Nach einer ersten Gesteinsansprache stießen wir bis zur Blockade vor und fanden dort die gleichen Gesteine vor wie an unserem Ankunftsort (2 Granite, ultramafische Ganggesteine). Wir setzten unseren Weg dann wieder talwärts teils mit dem Auto teil zu Fuß fort wobei wir an einem Aufschluß die Sedimentsortierung deutlich erkennen konnten. Nun wurden in Kleingruppen Handstücke gesammelt und sodann ausführlich besprochen. Neben den bereits genannten Gesteinen fanden sich nun noch rhyolitsche, dioritische und gabbroide Gesteine. Am letzten Aufschluß konnten wir einen Megaxenolithen von ungefähr 10x2m in einem vertikalen Dyke sehen. Ein weiterer Dyke hat zu einem späteren Zeitpunkt das Setting nochmals horizontal durchschlagen.

Nach kurzer Fahrt erreichten wir Moray House, wo wir nach einer ausgiebigen sozioökonomischen Studie des Impacts von Touristen auf den Lebensraum Korallenriff (die von manchen für einen Schnorchelgang oder zum Baden genutzt wurde) unser Mittagessen bekamen und den Rest des Nachmitages zur freien Verfügung hatten. Um etwa 16:15 brachen wir wieder richtung DMRC auf und erreichten kurz nach fünf die Base. Der Abend wurde als Exkursionsausklang mit einem gemeinsamen Barbecue beschlossen.

06.10.09

Tagesprogramm:

· ca. 06:00 Aufstehen

· ca. 07:30 Frühstück

· 08:30 Abfahrt Richtung Nabq

· ab 11:00 Ankunft im Nabq National Park und Marsch durch die Mangroven

· 13:00 Mittagessen

· Anschließend 2 Talks: Anthropogene Riffbedrohung (Jan) und Riffschutz (Cat)

· Ca. 14:30 Rückfahrt Richtung Dahab mit Stopps an beduinischen „Beifangsmüllhaufen“ und dem Nabq Tourist Center

Wetter: Sonnig, zum Glück windig.

Gezeiten: High Tide: 07:06, Low Tide 13:32, High Tide: 19:19

Details:

Aufgeweckt durch die ersten, warmen Sonnenstrahlen sah man die ersten Studenten schon um 6 Uhr den Morgentee schlürfen. Danach war zusammenpacken und Aufräumen angesagt, bis es um halb acht endlich leckeres Beduinen Frühstück gab (mit Thunfisch und Bohnen). Fast überpünktlich für ägyptische Verhältnisse verließen wir um 08:45 Ras Mohamed und fuhren über das City Center und die Hotelburgen von Sharm el Sheik in den Nabq National Park. Das National Parks in Ägypten nicht das Gleiche bedeuten wie bei uns zeigte uns eindrücklich eine 20 Quad starke Touristengruppe die im Park den Sand aufwirbelten.

Im National Park angekommen betrachten wir zuerst ein Arak – Dünensystem. Dabei handelt es sich um Bäume bei denen der Stamm horizontal wächst, darin fängt sich Sand und Baum und Düne wachsen dann zusammen weiter. Die Wurzeln des Arak Baumes beziehen ihr Süßwasser aus dem Boden. Kleinere Äste des Baumes werden von den Beduinen als Zahnbürsten verwendet (die etwas sandige Angelegenheit wurde natürlich sofort ausprobiert :). Weiterhin sahen wir typische Wüstenpflanzen mit kleinen, fleischigen Blättern, die oft einen samtigen Überzug haben mit dem sie sich gegen UV-Strahlung schützen. Anschließend führte uns unser Weg durch die Mangroven wo wir unter anderem den Upside-Down yellyfish (Cassiopeia andromeda) bewunderten und dann zum Wrack der dort gestrandeten Maria-Schröder wanderten. Dabei begutachteten wir die verschiedenen Lebewesen in der von Mangroven gesäumten Lagune und später die im Intertidal. In der Lagune fanden sich Cassiopeia, eine Qualle die auf dem Rücken liegt und ihre mit Zooxanthellen bestückten Tentakeln in Richtung Wasseroberfläche streckt. Weiterhin betrachteten wir die Lebensgemeinschaften an den für Mangroven typischen Luftwurzeln. An ihnen fühlen sich vor allem Algen und Schwämme wohl. Im hellen Bereich nahe der Wasseroberfläche finden sich vor allem Grün- und Braunalgen. Weiter unten folgen dann die Rotalgen. Ganz im Dunklen leben vor allem Schwämme und Bryozoen. Fast zu Verzweiflung hätten wir Prof. Wörheide getrieben, als wir nach 14 Tagen immer noch 5 Minuten brauchten um einen großen „Stein“ als fossilen Porites Block zu erkennen (für alle die es noch nicht wissen: Porites ist eine Steinkoralle (Scleractinia) und im Roten Meer riffbildend). Auf unserem Weg durchs Intertidal ( wir sind auch ganz brav als Gruppe zusammen geblieben und nicht, wie von Prof. Wörheide prophezeit, wie Zombies zum Wrack gelaufen) fanden wir außerdem Flügelschnecken, Schlangensterne und Polyplacophoren.

Nach dem wieder reichhaltigen Mittagessen hörten wir noch zwei Vorträge. Jan klärte uns über die anthropogenen Riffbedrohungen und den Wert von Riffen auf. Die anthropogenen Bedrohungen können in fünf Bereichen eingeteilt werden: Tourismus, Folgen von Landbesiedelung, Folgen des Treibhauseffekts, Fischfang/Fischzucht und Umweltkatastrophen. Anschließen hielt Cat einen Vortrag über weltweiten Riffschutz. Erschreckend war die geringe Zahl an MPAs (Marine Protected Area) weltweit und die (v.a. in Asien) sehr, sehr großzügige Auslegung von Verboten in solchen Gebieten. Auch hat Cat erzählt das der Versuch Riffe neu zu „züchten“ oft fehlschlägt und hierbei häufig viel Geld verschwendet wird.

Dann machten wir uns auf den Rückweg nach Dahab. Noch im National Park sahen wir Müllhaufen mit totem (zum Glück total ausgetrocknetem) Fischen, Muränen, Muscheln und Schnecken. Diese Müllhalden entstehen aus Beifang der Netzte welche die Beduinen hier noch traditionell auslegen. Der nächste Stopp war das Tourismus Center des National Parks. Hier haben Studenten der Uni Stuttgart die Ausstellung über hier lebende Riffgemeinschaft sowie Wüstenbewohner wieder auf Vordermann gebracht (die Staubschicht auf den Vitrinen war im Gegensatz zu den letzten Exkursionsjahren nur ein paar mm dick :). Wieder in den Autos führte uns der Weg durch das Wadi Kid wieder zurück nach Dahab. Hier angekommen waren wohl alle froh nach drei Tagen ohne Zivilisation endlich ausgiebig zu duschen.

05.10.09

Tagesprogramm:

8:00 Uhr: Abfahrt zum Shark Observatory

10:00 Uhr: Schnrcheln am Shark Obeservatory

12:00 Uhr: Rückfahrt zum Zelt

14:00 Uhr: Fossilien sammeln

16:00: Feierabend

Wetter: durchgehend sonnig, ca. 32° C, wenig Wind, kaum Wellengang

Gezeiten: Hochwasser: 06:36 Uhr Niedrigwasser: 12:55 Uhr Hochwasser: 18:45 Uhr

Nach einer angenehmen Nacht in, bzw. vor den kleinen Beduinen-Zelten fuhren wir um acht Uhr mit 4 Jeeps zum Shark Observatory. Von dort aus genossen wir die Aussicht über Sharm el Sheik und die Korallenriffe. Im Anschluss packten wir unser Schnorchel- Equipment aus und begaben uns ins Wasser. Die uns gestellten Aufgaben haben wir mit Hilfe unseres Klemmbretts und der Bestimmungstafel für die marinen Organismen bearbeitet. Dieser Schnorchelgang dauerte ca. 1 Stunde.

Nachdem wir aus dem Wasser gekommen sind und uns umgezogen hatten, wurden 2 weitere Talks abgehalten. Melanie hielt einen Vortrag über „Riffe und Riffbildner in der Erdgeschichte“ und ging auf die einzelnen Organsimen ein, die seit dem Präkambrium Riffe aufbauen. Nach dem Vortrag berichtete uns Sebastian etwas über „Fossile Korallenriffe im Golf von Aqaba, deren Zonierung und Gemeinschaften“ und forderte zur Diskussion des Themas auf.

Um 12 Uhr fuhren wir in Richtung Homebase zurück und machten einen kurzen Stopp an einem Salzsee. Dort betrachteten wir die schönen kubischen Salzkristalle und Prof. Wörheide erklärte wie solch ein Sabkha entsteht.

Nach dem Mittagessen (welches vorzüglich war!) und einer kurzen Pause schwärmten wir aus um Fossilien in der Nähe der der Homebase zu suchen. Jeder von uns wurde schnell fündig und wir konnten nach ca. 30 Min. ca. 50 fossile Korallen und Mollusken finden. Herr Prof. Wörheide erklärte Fazies, Korallen und Echinodermen, Herr Prof. Haszprunar erklärte die Art und den Faziesraum der gefundenen Mollusken-Fossilien.

Nach der Besprechung der Fossilien war um 16:12 Uhr Feierabend und ein Teil der Studenten ging zum Schnorcheln, oder widmete sich dem Uno- Kartenspiel.

04.10.2009

Tagesablauf: 6:00 Uhr Treffpunkt DMRC

6:40 Uhr Abfahrt nach Ras Mohammed

9:00 Uhr Ankunft in Ras Mohammed mit darauffolgenden Vorträgen

10:00 Uhr Schnorchelgang

12:00 Uhr weitere Vorträge

13:00 Uhr Lunch

14:00 Uhr Mangrove Channel

16:00 Uhr Wiederankunft in der Unterkunft

20:00 Uhr Abendessen und freie Zeit

Wetter: durchgehend warm, sonnig, ca. 27°C, wenig Wind

Gezeiten: Vollmond; Low Tides um 01:04 Uhr und 13:17 Uhr; High Tides um 07:19 Uhr und 19:27 Uhr

Details:

In Herrgottsfrühe geht es los: Treffen um 6:00 Uhr im DMRC.

Nachdem jeder sein unglaublich leckeres und ebenso nahrhaftes Lunchpaket heruntergeschluckt hat, und alle nochmal auf der Toilette waren, geht’s los – zu ägyptischer Zeit wohl gemerkt, also 40 min später.

Aufgeteilt auf vier Jeeps fahren wir gen Ras Mohammed. Am Checkpoint müssen wir sogar nur eine viertel Stunde warten, bis alle Pässe durchblickt sind.

Angekommen nach ca. 1,5 h Fahrt sind wir dann so gegen 9:00 Uhr. Die Unterkunft: vier Ständer und ein Palmendach, bestückt mit drei Decken. Allgemeines Raunen, bei dem einen positiv, bei dem anderen negativ.

Mit leckerem ägyptisch-schwarz-gesüßtem Tee vorübergehend gestärkt – sofern man ihn sich nicht über den Fuß schüttet – geht es dann zu zwei Vorträgen über.

Zuerst erzählt uns Astrid etwas über die Botanik von Korallenriffen: Biodiversität, Ökologie und Funktion. Dabei spielen v.a. Algen eine wichtige Rolle für die Erhaltung und Struktur von Riffen. Rotalgen z.B. verfestigen Riffe, ebenso Grünalgen. Auch Zooxanthellen, Zoochlorellen und Cyano-Bakterien spielen eine Rolle. Seegras dient als Detritusgrundlage.

Miriam spricht über korallenzerstörende Organismen. Besonders problematisch ist die Dornenkrone, ein Seestern, der ganze Riffabschnitte zerstören kann auf Grund seiner Gefräßigkeit. Aber auch nahrungssuchende Fische und solche Organismen, die ihre Wohnung in Korallen anmieten – z.B. Bohrschwämme oder einige Muscheln – tragen ihren Teil dazu bei. Ein Übriges geben Krankheiten dazu. Tumore, die Weißband- und die Schwarzbandkrankheit.

Frisch ans Werk geht es gegen 10:00 Uhr, bestückt mit Schnorchelausrüstung ab ins Wasser. Aufgabe: Suche nach Algen – egal welcher Farbe – und der Schnecke Drupella. Das herrliche Riff hat einiges zu bieten, so auch zwei Blaupunktrochen und weitere sehr große Fische, u.a. ein Barsch, wenngleich die Algensuche dabei bei manchen Buddyteams auf der Strecke bleibt.

Wieder aus dem Wasser geklettert, wird erst mal umgezogen in eine neue, gerade frei gewordene Unterkunft einige 100-1000 m weiter: 8 Pfähle und ein Bambusdach. Und der Höhepunkt: Zweimannzelte mit Matratze, Kopfkissen und Decke.

Doch das Ansiedeln muss noch warten: zwei weitere Vorträge warten nämlich noch sehnsüchtig auf ihre Veröffentlichung.

Flo spricht über Tourismus und Bevölkerungsentwicklung an der ägyptischen Küste, über die Geschichte und Auswirkung. Durch den Tourismus sinkt die Immigrationsrate stark, zude werden die Beduinen extrem verdrängt. Lohnt sich der Tourismus für die Reiseunternehmen nicht mehr, lassen sie alles stehen und liegen und ziehen ins nächste Land.

Daraufhin werde ich überrascht. Meine Wenigkeit erzählt etwas über Mangroven als Ökosystem und über deren Biodiversität. Auf Wunsch der Professoren die Definition einer Mangrove: „ein verholztes Gewächs im hypersalinen Substrat, dauerhaft von Seewasser umgeben und durch das spezialisierte Wurzelsystem mit Sauerstoff verbunden“ (so oder so ähnlich). Mangroven gibt es nur an tropischen Küsten. Zudem haben sie einen speziellen Schutzmechanismus vor der Salinität entwickelt. Des Weiteren bieten sie Schutz für viele Organismen, die dort auch ihren Nachwuchs großziehen. In Ägypten gibt es als einzige Art die Avicennia marina (schwarze Mangrove).

Um 13:00 Uhr gibt es endlich Essen. Nachdem sich jeder mit dem leckeren Beduinenessen vollgemampft hat, machen wir es uns erst einmal häuslich bequem.

Um 14:00 Uhr geht es dann ab zu den Mangroven am Mangrove Channel: sehr übersichtlich das Ganze. Mit der Aufgabe nach Onkoiden zu suchen – runde Kügelchen durch Algen schichtweise aufgebaut – geht es weiter das Watt entlang. Die Motivation ist groß: wer einen findet, bekommt ein Freibier.

Auf dem Weg finden wir noch endobenthische Bakterien, die das Gestein angeknabbert haben und den Sand schwarz färben.

Die Jeeps im Blick, laufen alle an den Onkoiden vorbei – Chance vertan und wieder zurück. Nachdem alle die faszinierenden Kügelchen begutachtet haben, geht es weiter. Noch kurz einen vermeintlich toten Einsiedlerkrebs gerettet und einen letzten Stopp an einem großen Riss mitten im Boden: er öffnete sich 1968 und füllte sich durch Zugang zum Meer mit Wasser. Hier wird sich noch sportlich betätig: Crack-Weitspringen.

Gegen 16:00 Uhr kommen wir bei der Unterkunft an und müssen die Zeit gänzlich ohne Arbeit bis zum Essen um ca. 20:00 Uhr überbrücken.

Der Abend klingt am Lagerfeuer aus, sehr gemütlich mit Bier und Tee.

Gegen 22:00 Uhr sind dann alle völlig geplättet im Bett – die einen unter freiem Himmel, die anderen dann doch lieber sicher verstaut im Zelt.

Dienstag, 6. Oktober 2009

03.10.2009 "Freier Tag"

Tagesprogramm:

18:00 Uhr: Vorstellung der einzelnen Projekte

18:01 Uhr: kompletter Stromausfall im Laguna

18.30 Uhr: alle „guten“ Dinge sind 3 – Stromausfall!

21.00 Uhr: Präsentation Ras Mohammed und Diashow

Wetter: durchgehend sonnig, ca. 32° C, wenig Wind, kaum Wellengang

Gezeiten: Hochwasser: 05:39 Uhr; Niedrigwasser: 11:49 Uhr

Hochwasser: 17:47 Uhr; Niedrigwasser: 23:59 Uhr

Details:

Der freie Tag wurde individuell gestaltet. So kamen die Treppensteiger vom Mount Sinai um 12.00 zurück und wurden von den anderen am Pool begrüßt. Andere gingen früh „schnorcheln“ ;-) in den Islands und im Canyon. Viele gingen auch in die Stadt zum shoppen oder lagen den ganzen Tag nach ausgiebigem Schlaf am Pool.

Präsentationsergebnisse:

Gruppe 1: Papageien-Fische

Die zwei untersuchten Arten unterschieden sich in ihrem Fressverhalten. Dies wurde durch die Bissrate an toten Korallen nachgewiesen. Desweiteren waren die Papageien-Fische am Vormittag sowie am späten Nachmittag am wenigsten aktiv. Zur Veranschaulichung der Bissspuren die die Fische an toten Korallen hinterlassen, reichten sie ein Handstück herum. Das Ergebnis der Untersuchung war für die Gruppenteilnehmer überraschend. Die Themenstellung der Gruppe konnte zur Zufriedenheit der Kommilitonen und der Professoren erläutert werden.

Gruppe 2: Schlangen-Sterne

Ein wesentliches Ergebnis der Untersuchungen der Gruppe, war die Tatsache, dass der tidale Gang sich maßgeblich auf das Verhalten der Schlangen-Sterne niederschlägt. So wird bei einer Wasserhöhe von 6-2cm die Aktivität der Tiere deutlich sichtbar. Ebenfalls konnte herausgefunden werden, dass bei abnehmender Tiefe die Anzahl der nahrungssuchenden Arme zunimmt. Jedoch war die Größe der Tiere von Bedeutung für die gemessene Tiefe.

Gruppe 3: Salinität der Meerentsalzungsanlage

Die Untersuchungen haben ergeben, dass die Salinität des Wassers sich deutlich in der Riffbeschaffenheit niederschlägt. So wurde eine Todeszone vorgestellt und die gesammelten Wasserproben ausgewertet. Desweiteren wurden Organismen vorgestellt, die mit dem hohen Salzgehalt anscheinend besser zurecht kommen als andere. Zu diesem Zweck wurde eine Zählung anhand von Transecten durchgeführt. Die Vorstellung der Entsalzungsanlage erklärte zudem einige Belange bezüglich der Hygenestandarts des Leitungswassers. ;-)

Gruppe 4: Ausrichtung der Tridacna nach Sonnenlicht

Nach Messung der Orientierung der einzelnen Muscheln zum einfallenden Sonnenlicht in unterschiedlichen Tiefen, ergaben geplottete Datensätze für die Gruppe kein eindeutiges Ergebnis.

Allerdings gab es zu dem Thema auch keine Literatur anhand derer man die Daten vergleichen konnte. Danach kam es zu einer ausführlichen Diskussion mit den Professoren, da die Untersuchungsergebnisse teilweise anders interpretiert wurden. Die Professoren waren der Ansicht das eine weitere Vertiefung der Forschung von Nöten wäre, um eine konkretere Aussage zur Fragestellung zu treffen.

Gruppe 5: Putzerfische

Nach Vorstellung der untersuchten Putzerstationen im Hausriff (Islands/Napoleon Reef) wurde auf die speziellen Eigenschaften der einzelnen Stationen eingegangen. Die Gruppe konnte leider keine signifikanten Unterschiede im Putzverhalten der untersuchten Arten verstellen, da die vorherrschenden Bedingungen sowie die kurze Beobachtungszeit nicht ausreichte um weitere Aussagen zu treffen. Dennoch konnte die Gruppe eine gewisse Abhängigkeit von der Tageszeit und der Aktivität der Putzerfische ausmachen. So putzten die Fische die Papageien-Fische der ersten Gruppe am Vormittag.

Abend:

Prof. Wörheide stellte die Tagesabläufe der nächsten drei Tage in Ras Mohammed vor und ergänzte seine Präsentation durch eine Diashow. Im Anschluss an den Präsentationsmarathon wurde gepackt und geschlafen.

02.10.2009

Tagesprogramm: ~ 9:30 Uhr: Auswertung der einzelnen Projekte

12:30 Uhr: Mittagessen Sarah Village

18:00 Uhr: eigentliche Vorstellung der einzelnen Projekte

18:01 Uhr: kompletter Stromausfall im Laguna

Wetter: durchgehend sonnig, ca. 32° C, wenig Wind, kaum Wellengang

Gezeiten: Hochwasser: 05:11 Uhr; Niedrigwasser: 11:11 Uhr

Hochwasser: 17:19 Uhr; Niedrigwasser: 23:27 Uhr

Details:

Ausarbeitung und Präsentationsvorbereitung der einzelnen Gruppen im DMRC. Einzelne Gruppen gingen auch noch einmal für kurze Schnorchelgänge ins Meer. Die Ausfälle der vergangenen Woche haben sich an diesem Tag auf nur eine Person beschränkt. Im Allgemeinen waren alle Gruppen in die Ausarbeitung und Auswertung ihrer Messergebnisse und Beobachtungen vertieft.

Die geplanten Präsentationen konnten am Abend leider nicht abgehalten werden, da Mohammed den Stecker gezogen hatte. ;-) Der daraus resultierende Stromausfall im kompletten Laguna Village Komplex führte dazu, dass die Präsentationen nach 30min Wartezeit verschoben werden mussten.

Stattdessen entschloss man sich, den Abend gemeinsam im El Mundo ausklingen zu lassen.

Vier Leute der Gruppe entschlossen sich im Anschluss an das ausgiebige Mahl, denn Mount Sinai mit King Safari zu besteigen.

Zitat: „ Verdammt anstrengend, wenn man 3000 Stufen laufen muss, weil das Kamel versagt hat“ (Franziska)